Ein ganz besonderer Saft


Brühe ist ein ganz besonderer Saft, genauer gesagt ein Extrakt, oder pharmazeutisch betrachtet ein Dekokt (etwas das ausgekocht wird). Für Trailrunner hat dieser Sud einiges zu bieten. Deshalb: Was ist drin und wie kann man gesunde Brühe selber machen?

Brühe enthält vor allem viel Natrium und Kalium, besonders wenn sie aus Fertigpulver hergestellt wird. Ich persönlich liebe Brühe an Labstellen, vor allem bei heißem Wetter (kein Witz). Lauwarm im Sommer genossen, füllt sie die Salzverluste durch das viele Schwitzen wieder recht gut auf. Es gibt einige Fachgesellschaften, die hochkonzentrierte Brühe bei Hyponatriämie als Erstmaßnahme an den Labstellen empfehlen. Allerdings sollte nach dieser Empfehlung die Brühe so stark sein, dass 10g Natrium in 125 ml Brühe sind. Ganz ehrlich, wer bekommt das runter ohne sich zu übergeben? Vor allem nach oder während einer erschöpfenden Ausdauerleistung. Deshalb lieber 3% Natrium in der Brühe und etwas Pause machen.

Das neue Szenegetränk?
Interessant ist vor allem die selbst zubereitete Knochenbrühe. Dieses Gericht scheint sich zu einem Szenegetränk in den USA zu etablieren. Kategorie Superfood trifft die Sache. Für Sportler ist interessantes enthalten.

Knochenbrühe ist allerdings nichts für während dem Lauf. Einmal täglich getrunken bietet es aber eine Menge. Ich kenne Knochenbrühe schon als uraltes Hausmittel meiner Oma zur allgemeinen Stärkung oder bei Infekten zur Unterstützung des Immunsystems, denn in der Brühe ist viel Glutamin enthalten.

Mineralien und Vitamine
Durch das lange Kochen der Knochen lösen sich auch viele andere Mineralien, wie z.B. Magnesium und Calcium, aber auch das Kollagen aus den Knorpeln, das zu einem Großteil aus Proteinen besteht. In Hühnerfüßen und Rinderknöcheln ist besonders viel davon enthalten. Man bemerkt das, weil die Brühe fest wird, also Gelatine enthält (Sulz). Die „Gelatine“ besteht aus sogenannten Proteoglykanen (Hyaluron), die wiederum eine Verbidnung – einfach gesagt – aus Eiweiß und Zuckermolekülen sind.

Schutz der Gelenke
Damit kann man seine Gelenke wieder schmieren. Verantwortlich sind die Aminosäuren Prolin und Glycin. Dieses Kollagenhydrolysat wirkt, langfristig getrunken (2 Monate + X) etwas entzündungshemmend, schmerzstillend und regernativ bei Arthrose. Aber unser Ziel ist es ja, mit Bewegung keine Arthrose zu bekommen. Deshalb laufen, Brühe zum Gelenkschmieren trinken und in der Natur die Seele baumeln lassen.

Zutaten für 1 Liter Knochenbrühe

  • 500 g Rinderknochen (Markknochen!)
  • 1 frische Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Bund Suppengemüse
  • etwa 1,4 l Wasser
  • Meersalz
  • 1 Prise Pfeffer
  • Diverse Kräuter, je nach Gusto
  1. Die Knochen vom Metzger in kleine Stücke hacken lassen. Bitte immer auf gute Fleischqualität achten – du bist was du isst!
  2. Knochen im Topf etwas anrösten – die dabei entstehenden Aromen verbessern den kräftigen Geschmack
  3. Zwiebeln schälen und in Hälften schneiden, sowie das Suppengemüse waschen und grob hacken.
  4. Bis auf die Petersilie alles Gemüse nun zu den Knochen in den Topf werfen.
  5. Wasser hinzugeben und köcheln lassen.
  6. Es sollte mindestens 2-3 Stunden so vor sich hin köcheln. Besser wären 10-12 Stunden. Falls Schaum entsteht – den kann man abschöpfen. Darin sind meistens bittere Stoffe der Gewürze enthalten. Aber auf keinen Fall das Fett entfernen – das besteht aus wertvollen, ungesättigten Fettsäuren. Nach dem Kochen die Brühe abseihen und je nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mehr kochen und aufbewahren

Die Brühe kann man aufbewahren: Im Kühlschrank in einem luftdichten Behältnis ist sie eine Woche haltbar. Ich bevorzuge aber das portionsweise Einfrieren.

Guten Appetit!