„Ich esse so viele Orangen und Kiwis, trotzdem bin ich ständig verkühlt“, „Ich nehme überhaupt nicht ab, obwohl ich soviel Salat esse“; solche Sätze hört man oft und viele Fakten der westlichen Schulmedizin sollten – speziell im Winter – überdacht werden.

Es ist doch eine Tatsache, dass man nach längerem Aufenthalt im Freien instinktiv zu Tee oder einer Suppe greift. Das wärmt von innen, dem Körper wird wieder warm und wir fühlen uns wohl.

Wer wie oben beschrieben immer wieder mit Verkühlungen oder anderen Problemchen zu kämpfen hat, sollte die alltägliche Ernährung analysieren und möglicherweise überdenken.

Was ist die thermische Wirkung?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es die Regel der 5 Elemente, bestehend aus Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Diese treffen nicht nur auf unseren Körper zu, sondern auch auf Emotionen, Jahreszeiten, Farben und nicht zuletzt unser Essen.

Diese 5 Elemente sollen ausgewogen sein, sich gegenseitig unterstützen und ausgleichen. Ist nun ein Element zu stark, kommt es zu einem Ungleichgewicht, wir haben einen Mangel oder zuviel von einem Element; unser Körper arbeitet sozusagen unrund. Nahrungsmittel werden in der TCM in heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt eingeteilt (siehe „5 Elemente“). Wer im Winter leicht friert, kalte Hände und ständig kalte Füße hat, der sollte mit den passenden Lebensmittel dagegen ankämpfen, denn der Energie-Fluss ist gebremst. Neben ausreichender körperlicher Aktivität, die man als Trailrunner ohnehin hat, greift man am besten zu wärmenden Speisen und Getränken.

Was ist nun wärmend?

Fleisch: Rind, Schwein, Wild, Lamm

Nüsse: Walnüsse, Haselnüsse, Maroni

Getreide: Hirse, Dinkel, Reis (wenn es vorher geröstet wird)

Wintergemüse: Rotkraut, Sauerkraut, Kürbis, Zwiebel, Rote Rüben

Gewürze: Zimt, Nelken, Kardamom, Ingwer

Getränke: Gewürztee wie zb Yogitee, heißes Wasser mit Ingwer und einem Löffel Honig

Wie soll ich kochen?

Es ist ganz einfach: was lange im Rohr war, gekocht oder gebraten wurde, gibt dem Körper Energie. Wird Rohkost wie zb Salat gegessen oder ein kaltes Getränk aus dem Kühlschrank zu sich genommen, benötigt der Körper für die Erwärmung und Verarbeitung dessen jede Menge eigene Energie, das Verdauungssystem hat schwer zu arbeiten und ist – wenn man dauerhat das Falsche zu sich nimmt – überfordert. Der Körper bekommt nicht die nötige Energie, sondern wird geschwächt, das Resultat ist oftmals eine Verkühlung.

Warum keine Zitrusfrüchte?

Es ist nicht ganz umsonst, dass Südfrüchte nur im Süden wachsen. Dort herrschen warme Temperaturen, sie kühlen den Körper. Gleiches gilt für Milchprodukte, diese haben eine kühlende und nässende Wirkung. Gegen einen Schuss Milch im Kaffee ist nichts einzuwenden, größere Mengen sollte man im Winter beispielsweise mit Hafer- oder Mandelmilch ersetzen.

Tipps für den Alltag

Im Winter empfiehlt es sich, warm in den Tag zu starten. D.h. ein Grießbrei mit Früchten, Haferbrei, eine Tasse Yogitee. So wird das Immunsystem gestärkt und die Gefahr sich zu erkälten – und mit dem Training aussetzen zu müssen – wird stark reduziert!

Wärmende Gewürze & Lebensmittel

  • Gewürze: Zimt, Kardamom, Koriander, Ingwer, Chili, Muskat, Kreuzkümmel, Pfeffer
  • Fleisch: gegrillte Fleischsorten, sowie Wild, Lamm, Schaf, Ziege
  • Fisch: geräucherter Fisch, Scholle, Kabeljau, Hering, Hummer
  • Gemüse: Kürbis, Fenschel, Petersilie, Kren
  • Getränke: Fencheltee, Chai Tee, Kaffee (mit Kardamom oder Zimt), Glühwein

Kühlende Lebensmittel

  • Milchprodukte
  • Rohkost
  • Brotmahlzeiten
  • Tomaten, Gurken, Paprika, Salat
  • Südfrüchte (Orangen, Zitronen, Kiwis etc.)
  • Tees: Pfefferminze, Kamille, grüner Tee

5 Elemente

Wasser: (salzig) weicht auf, befeuchtet, trocknet aus / Lebensmittel: Fisch, Hülsenfrüchte

Metall: (scharf) bewegend, schweißtreibend / Lebensmittel: Fisch, Hülsenfrüchte

Erde: (süß) stärkt, harmonisiert / Lebensmittel: Karotten, Rindfleisch

Feuer: (bitter) ausleitend, trocknend / Lebensmittel: Salat, Kaffee

Holz: (sauer) zusammenziehend / Lebensmittel: Joghurt, Weizen, Zitrusfrüchte