Das Geheimnis der Tarahumara!

Ganz fasziniert habe ich das Buch „Born to run“ verschlungen. Darin wird von dem „Wundergetränk“ der Tarahumara berichtet. Die Angehörigen des „laufenden Volkes“ machen sich die positiven Eigenschaften dieser Pflane zu Nutze. Was ist dran?

Was sind Chia Samen?

In Südamerika war Chia schon früher bekannt. Chia ist ein Salbeigewächs, das schon die Atzteken in ihrer Ernährung kannten. Heute wird Chia in Südamerika und Australien angebaut. Chia Samen können roh oder getrocknet verzehrt werden. Die Tarahumara machen daraus ihren „Powerdrink“, das Iskiate. Damit sind sie in der Lage, unglaubliche läuferische Leistungen zu bringen. Chia ist mittlerweile im Fachhandel gut erhältlich.

Powerdrink der Iskiate

  • 2 EL Chiasamen
  • 3 TL frisch gepresster Zitronen- oder Limettensaft
  • Honig nach Belieben
  • 300 ml Wasser

Erst die Samen im Wasser über Nacht einweichen, dann vor dem Verzehr mit Zitronen- oder Limettensaft verrühren und mit Honig nach Belieben abschmecken. Schon hat man ein selbstgemachtes Gel. Die Optik leidet ein wenig. Es sieht einfach nur wie Froschlaich aus, die Wirkung ist aber genial. Es ist eine biologisch-gesunde alternative Lösung zu den kommerziellen Gels. Mehr als einen halben Liter habe ich noch nicht getestet. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Iskiate als Wettkampfernährung eventuell Durchfall erzeugt. Allerings reagiert da jeder unterschiedlich, deshalb unbedingt im Training ausprobieren! Chia hat nämlich wie Leinsamen viele Schleimstoffe (Ballaststoffe – können das 10fache an Wasser binden), die die Verdauung fördern.

Was macht die Samen so besonders?

Verdauung fördern, ja, aber für Läufer nicht unbedingt ein Thema. Es steckt noch mehr drinnen. Chia ist einfach die Ergänzung zu unserer Zivilisationskost. Chia enthält sehr viele Vitamine (v.a. B-Vitamine), Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Kalzium und Zink), Proteine (20g/100g Samen), hochwertige Fette (30g/100g Samen) und komplexe Kohlenhydrate. Sehr viel Omega 3 Fettsäuren sind in Chia enthalten. Allerdings: ein gleichwertiger Ersatz sind die Omega-3 Fette aus Chia nicht im Vergleich zu den Tierischen, wie sie im fetten Fisch enthalten sind. Im Lachs kommen sie beispielsweise in der für den Körper wichtigsten Form vor, als DHA und EPA. Die Omega 3 Fettsäuren aus Chia sind sogenannte Linolensäuren, die erst in EPA und DHA umgewandelt werden müssen; das erfolgt aber nur zu maximal 10%. Allerings haben die Linolensäuren noch andere positive Effekte. Die Umwandlung in EPA und DHA beschäftigt die Enzyme der Arachidonsäurekaskade, wie sie bei entzündlichen Prozessen abläuft. Somit werden Entzündungen in gewissem Umfang durch Chia eingedämmt. Die komplexen Kohlenhydrate sind Geheimnis de Chia. Sie werden langsam und kontinuierlich in kurzkettigen Zucker umgebaut. Dadurch hat man keinen so hohen Blutzuckerspiegel, der schnell wieder abfällt wie zB bei der Einmalgabe von Traubenzucker oder Isogetränken. Für Ausdauerbelastungen ist die ausgeglichene und konstante Versorgung mit Kohlenhydraten für die Muskulatur natürlich besser. Der „Mann mit dem Hammer“ hat keine Chance und leere Kalorien werden vermieden.

Chia Pudding

Chia Pudding

  • 2 EL Chia
  • Honig nach Belieben (von glücklichen Bienen!)
  • 4-5 EL Naturjoghurt
  • Nüsse und Beeren je nach Geschmack

Chia eignet sich zum Eindicken!

Einfach einen Smoothie machen, einen TL Chia mit dazu in den Maker und in Schälchen abfüllen. Nach einer Stunde ist der Pudding fertig (und noch dazu vegan ohne Gelatine)

 

 

 

Chia Pinole

Chia Pinole

  • 1/2 Tasse Maismehl
  • 2 EL Chia
  • mit Vanille oder Zimt (wer das mag) abschmecken
  • Honig nach Bedarf

Wasser immer wieder während des Kochens zugeben, das ergibt einen Brei. Daraus kann man auch im Backofen Kekse machen und für den Lauf als Jause einpacken.