Heilpflanze

Das Hirtentäschel ist eine jener unscheinbaren Pflanzen, die bestimmt jeder bereits bewusst oder unbewusst gesehen hat. Nur wenige wissen um ihre tollen Eigenschaften. Den Namen „Hirtentäschel“ hat es dank seiner eckigen Früchte, die wie die Taschen aussehen, die früher die Hirten über ihren Stab schnallten. Die Form dieser Früchte lässt das Kraut einfach und eindeutig erkennen.

Blüte- & Sammelzeit

Das Hirtentäschel wächst ganzjährig, von Jänner bis Dezember, an Ackerrändern, Wegrändern und Schuttplätzen. Es wird zwischen 5 und 40 cm hoch. Pflücken sollte man es am besten zwischen Mai und Juli. Nachdem es getrocknet wurde, kann es weiter verwendet werden. Essbar sind die (jungen) Blätter, die einen leicht pfeffrigen Geschmack haben. Die Früchte (Hirtentäschel) schmecken eher nussig.

Inhaltsstoffe

  • Acetylcholin
  • Cholin
  • Tyramin
  • Diosomin
  • Histamin
  • Flavonglykoside
  • Gerbstoffe
  • Kalium- und Kalziumsalze
  • Vitamin C

Wirkung

Blutstillend

Ein Tee oder eine Tinktur stillt Blutungen, da es eine gefäßverengende Wirkung hat. Viele seiner Inhaltsstoffe sind für die blutstillende Wirkung verantwortlich. Bei Nasenbluten, blutenden Hämorrhoiden und auch nach Geburten wird gerne dieser Tee getrunken. Bei Nasenbluten kann ein feines Pulver aus dem getrockneten Kraut auch geschnupft werden.

Blutdruckregulierend

Das Kraut wirkt sowohl senkend als auch verstärkend. Eine tolle Wirkung für so ein unscheinbares Kraut.

Verdauungsfördernd

Das Kraut wirkt auf die Gebärmutter und die Blutgefäße anregend. Diese Wirkung findet auch im Verdauungstrakt statt und so aktiviert ein Tee die Darmmuskulatur. Es wird auch oft als unterstützendes Mittel bei Diäten zur Gewichtsreduktion angeboten.

Rezepte

Tinktur (blutstillend)

Die gesammte Pflanze in kleine Stücke schneiden. Je feiner, umso besser. Diese in einem verschließbaren großen Glas mit 40%-igem Alkohol (Korn, Obstler) einlegen. Das kleingeschnittene Kraut muss vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein. Danach das Glas dicht verschließen und 14 Tage lang an einem warmen Ort ruhen lassen (sonniges Fenster). Alle 2-3 Tage umrühren. Nach 2 Wochen die Tinktur abseihen und verwenden.

Maximale Dosierung: Nicht mehr al 5 x 30 Tropfen!

Tee (blutdruckregulierend, verdauungsfördernd)

2 Teelöffel vom fein geschnittenen, getrockneten Hirtentäschelkraut mit ca. 200 ml heißem (nicht kochendem) Wasser aufgießen und 15 min ziehen lassen.

Achtung!

Nicht in der Schwangerschaft anwenden, da Hirtentäschelkraut wehenfördernd wirkt!!